Seit heute hat „unsere alte Dame“, die Alraune, ebenfalls wieder ihre zauberhaften Blüten geöffnet. Wer sie sieht, ist immer wieder von dieser mystischen Zauberpflanze begeistert. Obschon die Alraune stark giftig ist und zu gefährlichen Rauschzuständen führen kann, ist sie eine sehr faszinierende und wunderschöne Pflanze.
Die Mandragora – Alraune gehört zu den ältesten Arzneipflanzen bzw. Heilpflanzen überhaupt. Darüber hinaus war sie eines der wichtigsten Zaubermittel im Kult der verschiedenen Völker.
Alraune kann man als das Hexenkraut überhaupt bezeichnen. Um keine Pflanze ranken sich so viele Legenden. Gefördert wurde diese Legendenbildung vor allem durch die Form der Wurzel, die stark an die Menschengestalt erinnert.
Medizinisch wird sie heutzutage nur noch in homöopathischer Dosis angewendet – sie wirkt schmerzlindernd und schlaffördernd – und sie hilft bei Menstruationsbeschwerden. In kleinen Dosen wird sie auf homöopathischer Basis auch eingesetzt bei Asthma, Bronchitis aber auch bei Depressionen. Sie wirkt schmerzlindernd und wird hier vor allem auch bei Ischias-Beschwerden, Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt. Auch soll sie bei Schlangenbissen ein heilsames Mittel sein. Zum grössten Teil wird sie heute jedoch nur noch zu magischen Zwecken verwendet.
Um die magischen Kräfte der Alraune ranken sich etliche abergläubische Zuschreibungen, z.B. dass die Wurzeln, die in Wirklichkeit einer grossen Karotte ähneln, wie ein Mensch aussehen, dass ihr Herausziehen einen bestimmten Tod zur Folge hat, dass sie unter den Galgen aus den Tränen von Erhängten wuchs. Trotzdem wurde sie früher auch gegen Krankheiten eingesetzt, die für „Teufelskrankheiten“ und Besessenheit von Dämonen gehalten wurden. Auch im Mittelalter war man der Meinung, nur unter allerlei Beschwörungen und nur in Mondnächten zur Sonnenwende die Wurzel ausgraben zu können. Auch Schreie der Pflanze wollte man gehört haben und es erging die Empfehlung einen schwarzen Hund die Wurzel aus der Erde reissen zu lassen, damit dieser und nicht sein Herr versteinert würde.
So wurden der Pflanze allerlei magische Kräfte zugeschrieben, man erhoffte sich Glück von ihr und glaubte, dass es keinen Zauber gab, der sie bezwingen könne. Noch heute wird vielerorts die Wurzel der Alraune für teures Geld gehandelt.
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Interessanterweise sind die Alraunen ein Festessen für die Schnecken. Wenn die Pflanzen nicht vor Schneckenfrass geschützt werden, sind sie garantiert in 1-2 Tagen komplett kahlgefressen und sterben ab. Unglücklicherweise sind die Schnecken gegen das Gift der Alraune immun.
Giftpflanzen sollte man nicht dramatisieren, aber auch nicht unterschätzen. Jede Pflanze hat in einem Ökosystem ihre spezielle Aufgabe und ist schon allein deshalb wichtig. So hoffen wir, dass wir uns noch viele Jahre an unseren kultigen Hexenpflanzen erfreuen können.
Und wer weiss, vielleicht hören wir in einer Mondnacht zur Sonnenwende sogar einmal den Schrei der Alraune…